Zwei Wochen Südmexiko

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Dank der Ferien vor und zwischen und nach Weihnachten-Silvester hatte auch ich ein wenig Zeit zum raus aus dieser Stadt kommen. War auch langsam an der Zeit. Und endlich länger allein unterwegs sein zu können sowieso Grund genug.

Der Plan

Da ich noch nie den Pazifik gesehen hatte, wollte ich ursprünglich entlang der Küste Oaxacas nach Norden bis Manzanillo oder Puerto Vallarta. Daraus wurde nichts, weil’s mir zum einen in der ersten Region ausgesprochen gefiel und mich zum anderen Chiaps mehr reizte.

Der Soundtrack

… muss an dieser Stelle einfach mal erwähnt werden. DER Schlager dieser Monate.

Weihnachten an der Pazifikküste

So bin ich dann eine knappe, aber wundervoll entspannte und genüssliche Woche an der Küste geblieben, habe einiges erlebt und Weihnachten in gemütlicher Gesellschaft und in sommerlicher Hitze verbracht. Kleiner Tipp: Nicht Puerto Escondido und erst recht nicht Acapulco sollten angesteuert werden. Fahrt nach Mazunte. Es lohnt sich 😉

Viva la Chiapas

Chiapas dann ganz anders. Überall riecht es nach Kultur und Umsturz. Die Gegend hat den höchsten Anteil indigener Bevölkerung, die Zapatisten sind hier beheimatet. Hier hatte ich enorm viel Kontakt mit Einheimischen, viele waren genervt ob den immerwährenden Zapatistenhype. Zu viel Contra, in jeder Hinsicht, zu wenig passiert. Oder zuviel und letztendlich bedeutet Krieg (auch wenn das momentan Gott sei dank keiner ist) eben Krieg. Che-Fans und die Marco (eben so einer Art Zapatisten-Che)-Crowd, nehmt die Augenklappen ab. Darüberhinaus: Super Natur, irgendwas zwischen Dschungel und Hochland, mit reichlich viel Wasser und Flora und Fauna und die letzte Nacht in Palenque habe ich endlich einmal im Dschungel gepennt.

Back to Eastcoast – Veracruz

Veracruz und Golfküste zum Anschluss. Natürlich ist es ein wenig langweilig, immer wieder die Kiste mit den „anderen Welten“ aufzumachen. Aber egal. Silvester in ner Hafenstadt, kontrastreicher geht’s zwar auch, aber innerhalb Mexikos wird’s da schon schwer. Hat mir auch sehr gefallen, sehr ruhig und windig und angenehm frisch. Und nach anderthalb Wochen ständig mit irgendwelchen, zwar meist netten, ab und an auch interessanten und manchmal sogar arg liebenswerten, nichts desto trotz stets unbekannten Menschen, Mexikaner wie Europäer oder von sonst wo her, rumzureisen und zu sein, habe ich das Alleinsein erst wieder richtig genießen können und finde nach wie vor beides ausgesprochen erstrebenswert.

Viva la México

Die Rückfahrt im Bus nach Mexiko-Stadt fand ich schlussendlich ebenso nervig wie paradox. Ersteres, weil’s eben so war, letzteres, weil, wie während jeder Busfahrt, die ganze Zeit über herausragend schlechte amerikanische Filme liefen, die, meist als irgendwelche Abenteuergeschichten oder Hollywooddramen getarnt, den Mitreisenden Einblicke in eine dermaßen pervers konträre Welt zu außerhalb des Busfensters boten, dass mir Gift und Galle und irgendwann nur noch Achselzucken kamen. Verdammtes irres armes Land. Die Reise jedenfalls habe ich genossen und mit einiger Dankbarkeit ein Haufen Dinge gesehen und erlebt. Cheers und Prost und lang lebe der Schmetterling, auf das 2010 wird wie es wird.

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  1. clem sagt:

    schön erzählt und erlebt! danke für's berichten.

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